Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften
e.V.

Mareike Schrader vom P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation, Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin, gewinnt den Forschungs- und Innovationspreis der GfR e.V.

Brigitte Gross (rechts) überreicht Mareike Schrader (links) den Preisscheck und eine Urkunde. Foto: Rebecca Falinski

Den diesjährigen Forschungs- und Innovationspreis der GfR e.V. erhielt Mareike Schrader vom P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation für ihre Arbeit „The effect of mirror therapy can be improved by simultaneous robotic assistance“. Die Laudatio für die Erstplatzierte hielt Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, während des 24. Rehabilitationswissenschaftlichen Symposiums „Rehabilitation von A (Akuthaus) bis Z (Zuhause)“ am Freitag, den 10. November 2023 in Weimar. Frau Gross überreichte Frau Schrader den Preisscheck über 5.000 Euro, eine Urkunde sowie einen Blumenstrauß.

Im Fokus der Studie stand die robotergestützte Spiegeltherapie bei schwerer Armparese nach einer Hirnverletzung. Im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie mit 24 Patient:innen wurde gezeigt, dass die robotergestützte Spiegeltherapie eine größere Verbesserung der Armmotorik erzielte als die konventionelle Standard-Spiegeltherapie.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Restorative Neurology and Neuroscience“ veröffentlicht. Frau Schrader präsentierte die Arbeit dem Publikum des Rehabilitationswissenschaftlichen Symposiums.

Dr. Robert Schlack auf Platz zwei

Den zweiten Platz belegte in diesem Jahr Dr. Robert Schlack, Senior Researcher am Robert-Koch Institut, Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, mit der Publikation „Veränderungen der psychischen Gesundheit in der Kinder- und Jugendbevölkerung in Deutschland während der COVID-19- Pandemie – Ergebnisse eines Rapid Reviews“.

Das Review untersuchte Veränderungen in der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der deutschen Allgemeinbevölkerung während der COVID-19-Pandemie. Repräsentative Studien zeigten ein hohes Ausmaß an pandemiebedingten Belastungen und psychischen Auffälligkeiten, während nichtrepräsentative Studien gemischte Ergebnisse lieferten. Routine- und versorgungsbezogene Daten wiesen Rückgänge der ambulanten und stationären Inanspruchnahme während der Pandemiewellen mit Nachholeffekten aus. Kinder und Jugendliche erweisen sich in der Pandemie als vulnerabler im Vergleich zu Erwachsenen. Ihre Belastung variierte jedoch mit den Pandemiewellen und den assoziierten Eindämmungsmaßnahmen.
Die Ergebnisse dazu erschienen in der Fachzeitschrift "Journal of Health Monitoring". Frau Gross beglückwünschte Dr. Robert Schlack in ihrer Laudatio – die Urkunde wurde im Nachgang durch die BBMD-Geschäftsstelle überreicht.

Dr. David Schymainski auf dem dritten Rang

Brigitte Gross (links) überreicht Dr. David Schymainski (rechts) Urkunde und Blumen. Foto: Rebecca Falinski
Dr. David Schymainski von der Charite – Universitätsmedizin Berlin untersuchte im Rahmen der Dachstudie „Teilhabeprobleme und Sozialmedizinische Interventionen in der Richtlinienpsychotherapie“ (TSIRP) die Bedeutung sozialmedizinischer Hilfen im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung.

Psychische Erkrankungen verlaufen häufig chronisch und gehen regelhaft mit beruflichen und privaten Teilhabeeinschränkungen einher. Neben der Symptombehandlung ist daher auch eine Fähigkeits- und kontextorientierte Behandlung im Sinne eines ganzheitlichen bio-psycho-sozialen Ansatzes angezeigt. Die Psychotherapie ist eine Behandlungsform, die dieses Paradigma aufgreifen kann, z.B. mithilfe sozialmedizinischer Interventionen wie Soziotherapie, Ergotherapie, stationäre Rehabilitation etc. Hinsichtlich der Berücksichtigung und/oder Empfehlung 38 vordefinierter Sozmed. Interventionen wurden 131 Psychologische Psychotherapeut:innen interviewt. Abhängig vom Krankenstand und Krankheitsverlauf kamen alle sozialmedizinischen Interventionen zum Einsatz, bei Kognitiven Verhaltenstherapeut:innen jedoch mehr als bei psychodynamischen Therapeut:innen.
Seine Studienergebnisse publizierte er unter dem Titel „Spectrum, rate and unmet need of sociomedical interventions in outpatient psychotherapy“ in dem Journal „Clinical Psychology and Psychotherapy“.
Frau Gross gratulierte Herrn Dr. Schymainski und überreichte die Urkunde und einen Blumenstrauß persönlich beim diesjährigen Reha-Symposium.